Der vergorene Wein wird standardmäßig durch Umzug vom Gärbehälter in einen Lagerbehälter bei gleichzeitiger Vorfiltrierung von der Hefe und groben Trubstoffen getrennt. Nach einiger Lagerzeit zum Ausbau des Weines wird er dann mit zwischengeschalteter Feinfiltrierung auf Flasche gefüllt. Die Füllung erfolgt meist über 6-stellige Füller mit kurzen Füllrohren. Dabei wird der Wein über Öffnungen im Füllrohr im oberen Teil der Flasche an die Wand gespritzt und rinnt an dieser nach unten bis die Flasche voll ist. Durch diesen Vorgang erfolgt allerdings ein größerer Sauerstoffeintrag und eine teilweise Entbindung der Gärungs-Kohlensäure. Beides ist unerwünscht da ein reduktiver Wein länger haltbar ist und die enthaltene Kohlensäure dem Wein ein leichtes Prickeln verleiht. Der Wein "lebt" dadurch sozusagen.

   Aufwendiger aber gleichzeitig viel schonender ist meine Art der Weinbehandlung.

Nach der Gärung wird der Wein ohne Filtrierung bei niedrigster Pumpenleistung in den Lagerbehälter zum Ausbau gezogen. Nach dem Ausbau auf der sogenannten Feinhefe das sind die Hefen die beim Umzug noch in Schwebe waren, erfolgt die einzige Filtrierung mit nicht zu feinen Filterschichten in einen weiteren Behälter. Dadurch geht kaum Aroma und Kohlensäure verloren. Die Füllung selbst erfolgt dann direkt von diesem Behälter über einen  sogenannten Steffelhahn mit Falldruck in die Flasche. Dabei füllt der Wein durch ein langes Rohr sanft vom Flaschenboden her die Flasche. Durch diese Methode erfolgt kaum ein Sauerstoffeintrag und auch keine Kohlensäureentbindung.

   Durch diese Maßnahmen mit geringem Pumpen- und Filtereinsatz bleiben die Geruchs- und Geschmacksnoten weitgehend bis in die Flasche erhalten. Der Wein wird dadurch nicht zu Tode malträtiert sondern er "lebt" nach dem Einschenken im Glas ...

Das nachfolgende Video soll diesen Füllvorgang verdeutlichen.

Die Etiketten sind aus speziellem Material, das auch bei Nasswerden - zum Beispiel in einem Sektkübel - seine Form behält. Und wie man sehen kann - alles Handarbeit. Aber was würde man den sonst in der Pension machen. Nur im Kaffeehaus sitzen wäre ja fad ...