My Home is my Castle, lautet ein Sprichwort. Bei mir ist das mein Weinkeller. Er befindet sich in der sogenannten Frechaulucke. Das ist ein schmaler Graben der genau zwischen den Rieden Sandgrube und Frechau liegt. Wenn man sich in die Mitte des Weges stellt, kann man kann da mit zwei Füßen gleich in zwei Rieden stehen. Die Keller dieser Kellergasse sind links und rechts angeordnet. Dadurch entsteht der Eindruck einer kleinen Ortschaft. Die Gemeinschaft der Kellerbesitzer verstärkt diesen Eindruck. Es sind mehrere Weingüter hier beheimatet und jeder versucht Jahr für Jahr, das Beste aus seinen Trauben heraus zu holen. Früher gab es auch Kellergassenfeste. Hoffentlich kommt diese Zeit wieder. Nach der regen Tätigkeit während der Lese im Oktober ist jetzt Ruhe in der Kellergasse eingekehrt und der vergorene Wein reift in den Fässern zum neuen Jahrgang heran.
Auch in meinem Keller ist nach geschäftiger Lese und Pressung wieder Ruhe eingekehrt. Alles ist wieder sauber geputzt und man kann in Ruhe das eine oder andere Achterl Staubigen oder Glühwein genießen. Dazu ein paar belegte Brötchen und der Advent kann beginnen ...
Um die dunkelrote Farbe von Rotweinen zu gewinnen, ist es erforderlich, die Vergärung des Traubensaftes zusammen mit den Beerenschalen durchzuführen. Die Farbstoffe der Trauben sitzen nämlich hauptsächlich in den Zellen der Beerenschalen. Durch den bei der Gärung entstehenden Alkohol werden die Beerenzellen zerstört und die frei werdenden Farbstoffe gehen im Saft in Lösung über. Nach erfolgter Gärung wird der so entstandene dunkelrote Wein durch die Presse von den Schalen getrennt und in den Lagerbehälter geleitet.