WEINJAHR 2018

Jedes Jahr beginnt der Wachstumsprozess der Rebe neu.  Und immer wieder kann man nur staunen über dieses Wunder der Natur.

Aber jedes Jahr ist unterschiedlich: Witterung, Rebenwachstum, Blüte, Reife - lassen wir uns überraschen ...


Februar

Schneiden, biegen, anbinden. Das nennt man Formierung der Rebe. Dann eine erste Lockerung des Bodens zur Durchlüftung und Anregung des Wachstums.

April

Wenn der Austrieb der Reben beginnt, steht der Flieder schon in schönster Blüte.

Mai

Immer wieder, immer wieder - Gras mähen kann schön sein - zu Beginn. Oder auch nicht mehr - nach einigen Stunden ...

Noch haben die Gescheine - so nennt man die Trauben in diesem Stadium, weil sie noch nicht befruchtet sind - die sogenannten Staubkäppchen über jeder zukünftigen Beere. Im Juni erfolgt dann die Blüte.

Juni

Während sich die Rebe mit ihren Schlingarmen - im "Hauerdeutsch" Kramperln genannt - Halt am nächstgelegenen Draht sucht, erfolgt an der Basis beim Geschein die Befruchtung. Reben sind Zwitterpflanzen d.h. sie befruchten sie selbst. Sie weisen männliche und weibliche Geschlechtsorgane auf. Die männlichen sind  mehrere Staubfäden die rund um den Fruchtknoten stehen auf deren Enden Staubbeutel sitzen, in denen sich die Samen befinden. Bei der Befruchtung wird das schützende Staubkäppchen über de Fruchtknoten abgeworfen und die Samen, bei den Trauben Pollen genannt, werden durch die Luft geweht und treffen dabei auch auf die Öffnung des Fruchtknotens, Narbe genannt. Dort beginnen sie zu keimen und es entsteht ein Pollenschlauch der bis zur Eizelle im Innern des Fruchtknotens wächst. Hier erfolgt die Befruchtung und ab dann wächst der Fruchtknoten zur Beere heran. Bei den Bildern sehen Sie die Triebspitze mit den kreisenden Fangarmen. Daneben ein Geschein mit tw bereits abgeworfenen und tw noch vorhandenen Käppchen. Rechts schließlich ein Geschein mit weitgehend abgeworfenen Käppchen. Die vielen dünnen Staubfäden bilden ein regelrechtes Dickicht rund um die Fruchtknoten. Dadurch hat jeder Knoten die Chance, befruchtet zu werden. Voraussetzung ist nicht zu starker Wind und eher trockenes Wetter.

Juli

Die Beeren wachsen zu ihrer endgültigen Größe heran.

September

Durch die langen Schönwetterperioden und damit verbundenen hohen Temperaturen waren die Trauben 2018 um ein paar Wochen früher reif. Die Grüne Veltliner Ernte fand deshalb in der ersten Septemberhälfte statt.

Dezember

Die erste Füllung des aktuellen Jahrganges ist der spritzige Frizzante. Dies deshalb, weil die kühlen Temperaturbedingungen der Frizzante-Herstellung entgegen kommen und ein Schaumwein bei festlichen Anlässen willkommen ist. Wobei gerade beim Frizzante auch gilt: Dieser leichte frische Schaumwein bei dem die Fruchtkomponente im Vordergrund steht, wird gerne zu jedem Anlass getrunken. Und diese finden sich ja bekanntlich immer wieder ...


Frizzante Herstellung - eine etwas aufwendige Prozedur. Während Stillweine nach der Filtrierung einfach in Flaschen gefüllt werden und damit fertig sind, bedarf es beim Frizzante einiger Zwischenschritte, bis es soweit ist. Vorerst wird zwar wie bei Stillweinen der fertige - sprich Eiweiß- und Weinstein-stabile Wein über normale Füller in die Flasche gefüllt. Dann aber erfolgt ein zweiter Schritt durch sogenanntes "Einspannen" in die Imprägnier-Vorrichtung. Es ist dies ein zweiter Füller mit zwei Metallkugeln, die mit CO2-Gas vorgespannt sind. Das heißt sie stehen unter einem CO2-Druck von 2,8 bar. Zuerst wird eine vorher mit Stillwein gefüllte Flasche  in den Imprägnierfüller eingesetzt und dann um 180 Grad gedreht. Dadurch läuft der Wein durch die Schwerkraft aus der Flasche in die erste Metallkugel und wird dabei mit CO2-Gas versetzt. Dann wird eine zweite Weinflasche in die zweite Aufnehmung eingesetzt und wieder um 180 Grad gedreht. Nunmehr fließt aus der ersten Metallkugel der imprägnierte Wein wieder in die Flasche zurück, während die nächste Flasche bereits wieder imprägniert wird. Die imprägnierte Flasche wird, sobald sich der Wein beruhigt hat, sprich die Kohlensäure gelöst bleibt, aus der Spannvorrichtung genommen und rasch mit einer Schraubkapsel verschlossen. Fertig.

Wie schon erwähnt, hat die Frizzante-Herstellung im Winter seine Gründe:Erstens weil er gern zu festlichen Anlässen als Aperitif getrunken wird. Zweitens aber, weil der kalte Winter für das Füllen prädestiniert ist. Warum ? Um einen Weinstein-Ausfall in der Flasche zu verhindern, kann man diesen durch Kälteeinwirkung bereits vor der Füllung erreichen. Eine elegante Art der Nutzung der natürlichen Witterungsbedingungen ist daher das Aussetzen des Weines den kühlen Temperaturen im Feien vor dem Keller. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der kalten Füllung ist, dass der Wein umso mehr Kohlensäure aufnehmen kann, desto niedriger die Temperatur bei der Imprägnierung, sprich dem Zusetzen der Kohlensäure ist. Temperaturen um null Grad sind dafür ideal. Und so war es auch diesmal wieder im Dezember soweit. Die 2018er Frizzante konnten bei idealen Bedingungen gefüllt werden. Zwei Sorten gibt es: einen weißen Riesling-Frizzante und einen Rosé-Frizzante aus Merlot-Trauben. Beide mit einer Gradation um die 18 Grad Klosterneuburger Mostwaage geerntet, ergeben dadurch relativ leichte, bekömmliche Weine um die 11,5 % Alkohol. Und - soviel sei bereits verraten: sie schmecken guuut ...