Grauer Burgunder (Pinot Gris, Ruländer)
Herkunft: Frankreich, Burgund.
Nach Deutschland kam die Sorte aus Burgund oder Champagne.
1711 wurde sie von einem Kaufmann aus Speyer namens Johann Seger Ruland in einem aufgelassenen Weingarten gefunden und von dort aus ist die Sorte, unter den Namen Ruländer, verbreitet worden.
Abstammung: Mutation aus der Sorte Blauer Burgunder.
Anbaufläche und Verbreitung: 222 ha, 0,5%. Vorwiegend in nördlichen Burgenland und der Steiermark verbreitet. Die Anbaufläche hat zwischen 1999 bis 2009 um
24 % abgenommen.
Wichtige ampelografische Merkmale
Blatt: fünfeckig, drei- bis fünflappig, Stielbucht etwas überlappend
Traube: kleintraubig, dichtbeerig, zylindrisch, selten etwas geschultert, mit kleinen rundlichen Beeren mit grauroter, dünnschaligen Beerenhaut. Vor der Traubenreife ist die
Sorte schwer vom Blauen Burgunder und Weißen Burgunder zu unterscheiden. Nur die Beerenfarbe und der Reifezeitpunkt ergeben erst Klarheit.
Reife: mittelfrüh
Bedeutung, Ansprüche: Die Sorte erreicht hohen Zuckergehalt und ist daher für Spät- und Auslesen gut geeignet. Die Reben sind anspruchsvoll und bevorzugen warme Hanglagen
mit tiefgründigen nährstoffreichen Boden mit guter Wasserversorgung.
Wein: Liefert milde Qualitäts- und Prädikatsweine mit einem delikaten, unaufdringlichen Sortenbukett von großer Beständigkeit. Bei sehr früher Lese werden die
Weine leicht und spritzig. Mit seiner Anfälligkeit gegen Botrytis, welcher sich bei spätem Befall als Edelfäule entwickelt, zeigt der Graue Burgunder oft ein
kräftiges, von der Botrytis geprägtes Aroma, mit typischem Honigton. Erreicht als Altwein hohe Qualität.
Blatt: klein, derb, dreilappig
Ansprüche: benötigt warme, tiefgründige und nährstoffreiche bzw mittelschwere Böden (flachgründige Böden und Sandböden nicht geeignet)
Ertrag: mittelhoch, regelmäßig
Schnitt: 8-10 Augen/m2
Vorteile:
- erreicht hohe Mostgewichte
- gut für Spät- und Auslesen geeignet
- gute Winterfrostbeständigkeit
Nachteile
- stellt hohe Ansprüche an Lage und Boden
- chloroseempfindlich
- leicht blüteempfndlich
- botrytisanfällig
- für gute Weinqualität hoher Zuckergehalt notwendig
- Beiaugen wenig fruchtbar